Archiv


Atommüll – quo vadis

„Welch triste Epoche, in der es einfacher ist ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil“ (Albert Einstein)

Der Ausstieg aus der „friedlichen“ Nutzung der Kernenergie ist beschlossene Sache, das letzte der derzeit sieben noch laufenden AKWs wird 2022 vom Netz gehen. Thema durch?

113 Castoren stehen in Gorleben in der „Kartoffelscheune“ und warten auf ihre sichere Lagerstätte. Täglich fällt weiter hoch radioaktiver Abfall an, dessen Verwahrung nach wie vor ungeklärt ist.

1.900 Castoren werden es deutschlandweit bis zum Jahr 2022 sein. Die Genehmigung der Zwischenlager läuft über 40 Jahre und endet für Gorleben am 31.12.2034. Bis dahin wird aber kein Endlager gefunden sein. Experten schätzen, dass mit einer Einlagerung in ein sicheres (?) Endlager nicht vor 2080 zu rechnen ist. Aus den Zwischenlagern werden „Langzeitzwischenlager“, die Alterung der Anlagen und der Schutz gegen einen Flugzeugabsturz oder gegen terroristische Angriffe sind brisante Themen.

Gibt es ein stimmiges Zwischenlagerungskonzept für die nächsten 80 – 100 Jahre?

Sichert das neue Verfahren nach dem Standortauswahlgesetz (StandAG) wirklich eine ergebnisoffene Suche mit angemessener Partizipation aller Betroffener? Oder bleibt die Endlagersuche an dem kleben, was man schon hat – nämlich Gorleben?

Kulturelle Widerstandspartie

Unser Widerstand bleibt ungebrochen, auf der kulturellen Widerstandspartie ist er unübersehbar. Am 18. Mai ab 14:00 Uhr wird es bunt und fröhlich. Diesmal mit zwei Volksküchen, den beliebten Treckerfahrten, viel Information, Klimaschutzrundling, Straßentheater, Filmen zu Widerstand und Klimaschutz an der Schutzhütte und um 17:00 Uhr gehen wir alle DEMOnstrativ um den Schwarzbau. Ab 18:00 Uhr dann Musik und Politik auf zwei Bühnen. Seid laut, seid kritisch und tragt es in die Welt: Gorleben ist noch lange nicht Geschichte.

Seitenanfang

Baskische Künstler auf der KLP 2018 in Diahren

Ein Rückblick: August 2017. Anne aus Diahren, Moni aus Sipnitz, Tanja aus Lanze und Vatula aus Gühlitz folgen einer Einladung des Künstlers Guillermo Olmo und des deutsch-baskischen Kulturvereins zu dem Land-Art Projekt Azken Muga nach Azkarate im spanischen Baskenland.

Azken Muga heißt übersetzt „die letzte Grenze“. 10 Tage werden Vatula und Tanja auf einem Bergkamm, der die baskischen Provinzen Guipuzkoa und Navarra verbindet, ihr Projekt umsetzen, Anne photographieren, Moni organisieren. 10 Tage künstlerisches Arbeiten in einem uralten Buchenwald, in dem die „brujas“, die Hexen der Gegend, ihre heilenden Kräuter gesammelt hatten, in dem geschmuggelt, bestohlen und Ehen geschlossen worden waren; der aus politischen Gründen für lange Zeit zur Grenze zwischen Dörfern und Familien geworden war.

Es sind bereits Kunstwerke da, ein riesiger Stuhl, der auch als Bühne dient, eine Metallskulptur und weitere Installationen.

Wir werden Teil von Veranstaltungen, präsentieren im ehemaligen Grenzhaus mit einer Ausstellung die Kulturelle Landpartie, werden bekocht, gefeiert und feiern selbst auf den fiestas mit.

Am Ende der 10 Tage stehen zwei Werke mehr im magischen Wald, Vatulas Holzskulptur „Abrazo“ (Umarmung) und Tanjas gestrickte Installation „Entrelazado“ (Verflochten/Verschlungen).

Um Euch, den Besuchern der Kulturellen Landpartie, mehr von diesem wunderbaren Austausch zeigen zu können, gibt es in Diahren eine Photodokumentation über die Arbeiten und unser Dort-Sein in Azkarate und das Schönste! Guillermo unser Gastgeber vor Ort, Marie Jose, Germán und zwei weitere Künstler werden uns in der Zeit der Landpartie in Diahren besuchen und ausgewählte Werke mitbringen!

Wir sagen „Ongi etorri“ herzlich Willkommen, und um mit Vatulas Worten zu sagen: „la ultima frontera es la illusion entre tu y yo“ (die letzte Grenze ist die Illusion zwischen dir und mir).

Also Zeit für Begegnung und Austausch! Willkommen in Diahren 2018!

Seitenanfang

Die Kulturelle Landpartie und Stolpersteine

Fotografien von Stolpersteinen machen während der KLP darauf aufmerksam, hier ist etwas, das uns überall begegnen kann. Im Wald, in einem schönen Garten, auf einer Wiese, in der Küche, eben überall. ANGST, VERFOLGUNG, FOLTER, und der TOD.
Die Fotografien zeigen uns, die Erinnerung verblasst, verändert sich, löst sich auf. Wenn wir nicht immer wieder Neu-Erinnern, darauf aufmerksam machen, uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen, verschwindet das Geschehen der Name, der Mensch.

Stolpersteine, auf dem Boden, man muss sich bücken, was ist das denn? Meistens gehen wir vorbei, weil wir in Eile sind, weil wir den Kopf nicht frei haben, und eigene Sorgen uns bewegen. Wir gehen darüber hinweg, über das, was damals im Dritten Reich stattfand. Oft ist es vergessen, die Katastrophe, die Folter, die Verfolgung, der Gewaltsame Tod.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Gunter Demnig den Talmud.

Gunter Demnig, der Initiator der Stolpersteine, legte 1996 den ersten Stolperstein in Berlin Kreuzberg. Der Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer schlägt jeden Buchstaben mit der Hand in das Messing ein. Fast alle Stolpersteine werden von Gunter Demnig persönlich verlegt.

Es ist das „Nicht-Vergessen-Dürfen“, das „Immer-wieder-Erinnern“, was Gunter Demnig und sein Team nicht loslässt. Stolpersteine gibt es mittlerweile in über zwanzig Ländern unserer Welt. Auch hier liegen Stolpersteine in Lüchow sowie in Dannenberg.

Die Stolpersteine sollen zeigen, hier lebten Menschen in ihrer Wohnung, ihrem Haus, von hier aus ging es zur Arbeit, zur Schule, zum Rendezvous, zum Arzt, 18 Stolpersteine. Man kam nach Hause, saß mit dem Lebenspartner, mit der Familie zusammen, beim Gespräch, beim Essen, bei den Schularbeiten, ging schlafen und stand wieder auf. So wie wir es heute auch tun, jeden Tag auf‘s Neue. Nur, wir können das alles tun. Ohne Angst haben zu müssen, dass wir, dass jemand aus unserer Familie abgeholt, gefoltert, entehrt und getötet wird. Die Nazi-Zeit ist Vergangenheit, so denken wir, so meinen wir. Dem ist jedoch nicht so. Es erheben sich wieder Stimmen im Land, die das Dogma Nationalsozialismus sehr reizvoll und nachahmenswert finden und ihn neu auflegen wollen. Diese Personen verehren die Protagonisten der NS-Zeit, die Massenverführer, die Fanatiker.

Sie verharmlosen den Holocaust, die Verfolgung und Auslöschung Andersdenkender. Schauen wir hin, wenn sich leise wieder dieses Denken breitmacht, wir seien besser als andere, Herrenrasse!
Jeder von uns ist aufgefordert, die Spaltung der Gesellschaft, die Erosion der Demokratie nicht zuzulassen, sich ihr entgegenzustellen, den Gedanken wachzuhalten, es ist nicht vorbei mit diesem Denken und Handeln, mit Taten wider die Menschlichkeit. Fast täglich werden Stolpersteine verlegt. Meist lautet die Inschrift, hier wohnte ein Mensch.

Nur, was war, was ist im Nachbarhaus? War dort alles gut, gab es keine Angst, keine Verfolgung? Doch, die Angst war in fast jedem Winkel, wo die Gestapo, die SS, die Nazi-Schergen hinkommen konnten. Siehe Film „Die Unsichtbaren“. Auch im Nachbarhaus, nebenan, oder auf der Straße. So gibt es auch Stolpersteine mit der Inschrift „Hier wurde … erschossen“.

Die Fotos von Stolpersteinen, irgendwo in Deutschland fotografiert, laden ein, sich mit diesem Thema weiter zu beschäftigen. Es ist unser Anliegen, dass kein Gras über die Untaten des Nationalsozialismus wächst. Die Fotografien von Stolpersteinen sollen erinnern, mahnen und Anregung geben für eigene Aktivitäten.

Monika & J.A.Fischer, Gross Wittfeitzen

Weitere Informationen: unter www.Stolpersteine.de zu finden

Seitenanfang